Ein Kontinent auf der Überholspur
Fünf der zehn am stärksten wachsenden Volkswirtschaften (2012-2016) befinden sich mittlerweile in Afrika (Fitch Ratings, 2015). Der African Economic Outlook aus dem Jahr 2015, ein Wirtschaftsbericht, der jährlich von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) und dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) herausgegeben wird, teilt diese Einschätzung:
„Africa’s gross domestic product (GDP) growth is expected to strengthen to 4.5% in 2015 and 5% in 2016 after subdued expansion in 2013 (3.5%) and 2014 (3.9%). The 2014 growth was about one percentage point lower than predicted in last year’s African Economic Outlook, as the global economy remained weaker and some African countries saw severe domestic problems of various natures. But the world economy is improving and if the AEO 2015 predictions are right, Africa will soon be closing in on the impressive growth levels seen before the 2008/09 global economic crisis.“
Wenn auch von einem niedriegen Grundniveau aus, sind die von allen wichtigen öffentlichen und privaten Institutionen prognostizierten Wachstumstrends für bestimmte Länder Afrikas enorm. Das Image Afrikas als „K-Kontinent“ – Kontinent der Konflikte, Kriege, Katastrophen und der Korruption – trifft auf viele Länder in Afrika längst nicht mehr zu. Afrika ist kein homogener Markt – jedes Land hat seine Besonderheiten. Es wäre fahrlässig, die vorhandenen Risiken zu verschweigen, doch noch fahrlässiger wäre es, die Chancen zu übersehen, die der afrikanische Kontinent gerade deutschen Unternehmen bietet.
Die Subsahara-Region ist Wachstumsweltmeister
Neben Nigeria, das Südafrika als Volkswirtschaft Nummer 1 abgelöst hat, boomen vor allem die Länder südlich der Sahara: „Positiv entwickeln sich auch Äthiopien, Ruanda, Tansania, Uganda, die Elfenbeinküste und Sierra Leone. In den Ländern ist eine Mittelschicht herangewachsen, die die Wirtschaft antreibt […], sagt beispielsweise AfDB-Wirtschaftsexperte Anthony Musonda Simpasa. […] Die Menschen konsumieren, sie lassen den Dienstleistungssektor und Branchen wie die Telekommunikation und den Gesundheitssektor wachsen. Auch langlebige Konsumgüter und Autos werden stärker nachgefragt.“ (DW, 2014)
Lohnkostenvorteile und positive Demographie ziehen Investoren an
Afrika ist reich an Rohstoffen und natürlichen Ressourcen. Nigerias Wirtschaft beispielsweise ist aufgrund seiner ergiebigen Erdölvorkommen stark gewachsen. Geschäfte auf dem Kontinent werden für viele ausländische Firmen aber erst mit einem Blick auf das Pro-Kopf-Einkommen und die Demographie Afrikas interessant. Vergleicht man die Einkommen in Afrika mit dem Rest der Welt so fällt folgendes auf: Laut Weltbank-Zahlen verdient ein gering quailifizierter äthiopischer Facharbeiter nur 25% von dem, was eine vergleichbare Arbeitskraft in China bekommt. Das Jahresdurchschnittseinkommen in China ist in 2013 sogar zwölfmal so hoch, wie das der äthiopischen Arbeitsbevölkerung. (Weltbank, 2015)
Darüber hinaus stellt Afrika ein riesiges Reservoir an Arbeitskräften bereit: Laut Dt. Stiftung Weltbevölkerung waren 2013 40% der Bevölkerung Afrikas jünger als 15 Jahre alt. Laut Vereinten Nationen wird bis 2040 jeder fünfte Jugendliche weltweit aus Afrika kommen. Es ist also möglich, dass Afrika in Zukunft Kontinente wie Asien und Lateinamerika als Produkationsstandort ablösen wird. Denn Lohnkostenvorteile und günstige demographische Bedingungen sind nunmal wirtschaftsgeschichtlich für die Wahl des Standortes mehr als entscheidend.
Deutsche Industrieprodukte und deutsches Know-How gefragt
Die industrielle Entwicklung wird jedoch nur dann positiv fortschreiten, wenn Infrastruktur bereitgestellt wird. Es fehlen Maschinen und Anlagen, Straßen und Schienenwege, smarte Energietechnik und Know-how. Unsere Zielmärkte benötigen jedoch genau die Güter und Standards, die insbesondere die Deutsche Industrie hervorragend liefern kann:
- Eine Infrastruktur für den Verkehr und die Kommunikation,
- Maschinen und Anlagen für den Aufbau einer Industrie,
- Konsumgüter für eine rasant wachsende Mittelschicht und
- hohe Qualitätsstandards in Fertigung und Produktion.
Dieses Geschäft sollten wir als führende Exportnation nicht den Konkurrenten aus Europa, Amerika und Fernost überlassen!
Deutsche Unternehmen sollten sich somit nicht die Frage stellen, ob sie in Ländern Afrikas aktiv werden, sondern wie sie direkt in die Märkte investieren können, um aufgezeigte Wirtschaftspotentiale auszuschöpfen. Sprechen sie uns an! Wir begleiten ihr Business nach Afrika.
Weiterführende Links rund um den Themenkomplex „Business in Africa“ haben wir für Sie im Folgenden zusammengestellt:
Allgemeine Informationen
- Friedrich Ebert Stiftung – „Vor Ort in Afrika“
- IHK Stuttgart – Informationen zu Afrika
- Subsahara-Blog der IHK Mittlerer Niederrhein
- The World Bank – News Africa
- Länderkunde Afrika
- The Africa Report – Newsblog
Informationen zur deutschen Afrikapolitik
Economic Report on Africa (United Nations)
Africa Progress Report (Africa Progress Panel)
Wirtschaftliche und demografische Potenziale des Kontinents
- Demografische Herausforderungen in Afrika
- KPMG-Studie zu Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft in Afrika
Wissenschaftliche Publikationen
- Informationen der GIZ
- Stiftung Wissenschaft und Poilitik
- Internet library subsaharan africa der Goethe-Universität Frankfurt am Main